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Melissa Naschenweng „Pures Glück“
Glück kann man ja bekanntlich nicht kaufen, aber zumindest in musikalischer Form
kann sich jeder ein kleines Stück „Pures Glück“ nach Hause holen. Das
Erfolgsalbum von Melissa Naschenweng ist musikalisch rockig, sanft, dann wieder
ebenso stadiontauglich wie mitsingperfekt und klar, die Harmonika fehlt auch
nicht. Neben den 14 Originalsongs der ersten Edition enthält „Pures Glück“ als
Deluxe Edition vier großartige Live Songs. Auf den Konzerten 2023 waren klein
und groß dabei. Es wurde zusammen gelacht, gefeiert, gesungen und auch den
leisen Momenten Raum gegeben. All diese Emotionen wurden auf „Pures Glück“
eingefangen, um sich das Live Feeling nach Hause holen und jetzt schon die
Vorfreude auf die nächsten Konzerte steigern zu können, denn „Pures Glück“ – das
ist für Melissa Naschenweng ihr Publikum!
Zitat Melissa: „Pures Glück lässt sich nicht in einen Rahmen pressen, auch nicht
auf eine CD oder ein Album. Pures Glück – das seid Ihr für mich! Ein Publikum
wie Euch zu haben, mit Euch zu feiern, für Euch zu spielen und die pure
Lebensfreude zu spüren… Ein Kompliment an Euch!“ Melissa und ihre pinke
Harmonika, nur noch getoppt von ihrer pinken Lederhose, mit der sie im
pinkfarbenen Traktor über die Lesachtaler Almen brettert. Was auf den ersten
Blick eher abstrakt oder wie ein Zeichentrick wirkt, ist hier tatsächlich nichts
anderes als der Freiraum einer jungen Künstlerin, die so gar nicht nach den
ungeschrieben Regeln der Schlager- und Unterhaltungsbranche tanzt. Ein blondes
Mädel wandert durch die alpine Kulisse, spielt brav Harmonika, singt dazu und
zieht alle klischeebeladenen Register, weil sich das so gehört? Nicht mit
Melissa! Melissa singt Texte wie „Schleich di“ und bezieht sich dabei auf den
verkaterten Morgen nach einem One-Night-Stand. Oder sie singt in „Besserwisser“
darüber, dass sie von der Kulturpolizei auch gerne als hohlköpfiges Popsternchen
belehrt wird. Bei „Hirsch“ geht es um Aufreißer, die es einfach nicht schaffen,
un-peinlich die Bratpfanne zu rühren. In
„Amelie“ ist Mobbing im Netz das Thema. Teils sind das Songs, die auf
persönlichen Erlebnissen von Melissa basieren, teils behandeln sie Themen, die
Melissa wichtig sind und zu denen sie was zu sagen hat. Gegebenheiten, denen man
nicht auskommt, wenn man im Rampenlicht steht. Und genau das tut sie.
Zitat Melissa: „Vieles muss man einfach mit einem Augenzwinkern sehen und
manchmal drück ich sogar beide Augen zu. Klar nehme ich auch mal gerne Klischees
aufs Korn und nein, ich hab nicht vor, mir ein Wörterbuch zu besorgen, um
überall mitreden zu können. Ich kann auch gut zuhören und wenn ich was zu sagen
habe, dann geht das auch mit einfachen Worten, die jeder versteht. Man darf sich
selbst eben nicht so ernst nehmen.“
Bei Melissa Naschenweng steht seit fünf Jahren das Chart- und Erfolgsbarometer
auf wolkenlos. Und seit ebenso vielen Jahren zeigt sie mit unbeugsamer
Authentizität ihr Alleinstellungsmerkmal in einem Geschäft, welches sich sonst
ohne rosarote Brillen schwertut. Melissa, so wie das Land ist die Frau. Sie ist,
wie sie ist. Den Mund lässt sie sich nicht verbieten, schon weil sie sich oft
wehren muss. Eine blonde Frau ist kein Freiwild und Festzelte oder andere
ähnliche Locations, sind wohl alles andere als eine Arena der politischen
Korrektheit. Und: Es entscheidet immer noch sie, wen sie am nächsten Morgen mit
einem rustikalen „Schleich di“ aus dem Bett scheucht.
Zitat Melissa: „Ganz ehrlich? Ich bin jetzt nicht unbedingt der Typ für
kurzfristige G’schichtn, da bin ich altmodisch, aber ich finde das Thema einfach
so lustig und aus dem Leben gegriffen. Es musste einfach rein in einen Song!“
Aufgeblasene Angeber, die mit dem Nobelhobel vorfahren, können ebenso gleich
wieder den Weg runter ins Tal nehmen… Wenngleich Melissa dabei aber weit davon
entfernt ist, ein unnahbares Bergbauernmadl zu sein. Lieder wie „Verliebt“ oder
„Kompliment“ sprechen da nämlich eine ganz andere, sehr zugewandte Sprache. Und
dass ausgerechnet eine feinfühlige, nahezu zärtliche Ballade der Titelsong des
Albums geworden ist, spricht für die Künstlerin. Das „Pure Glück“ ist kein
Vogerl. Zumindest hier fliegt es nicht in der Gegend herum, sondern ist ein
astreines, klassisch gutes Melissa-Album. Singen und sagen was Sache ist.
Musikalisch rockig, sanft, dann wieder ebenso stadiontauglich wie mitsingperfekt
und klar, die Harmonika fehlt auch nicht.
Label:
SMA/ Ariola
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