MINSTRELS: Sänger von “Grüezi wohl Frau Stirnimaa” ist tot!
Traurig: Der Schweizer Sänger und Geiger MARIO FEURER ist mit 82 Jahren
gestorben. Bekannt wurde er in Deutschland durch den Riesenhit “Grüezi wohl,
Frau Stirnimaa” mit der von ihm gegründeten Gruppe “DIE
MINSTRELS“.
FEURER hat diesen Hit, der sogar in einem HEINZ-ERHARDT-Film zum Einsatz kam,
höchstselbst geschrieben.
Der Song war in der Schweiz schon 1969 ein
großer Hit. MARIO FEURER (Geige) gründete die Band mit PEPE SOLBACH (Gitarre)
und DANIEL FEHR (Gitarre). Die drei traten als Straßenmusikanten an. Bürgerliche
Berufe waren Tankwart, Postangestellter und Vertreter. Ihre Musik machen sie im
Züricher Niedersdorf (damals vergleichbar mit St. Pauli in Hamburg). Sie lernten
1969 den Schweizer EMI-Chef MAX BRUNNER kennen. Der nahm sie unter Vertrag. Im
Sommer 1969 wurde die Single veröffentlicht und bis Jahresende unglaubliche
210.000 Exemplare verkauft.
Der Song “Grüezi wohl, Frau Stirnimaa” ist ein “Mix” aus einem volkstümlichen
Lied, das MARIO FEURER bei einem Akkordeonisten gehört hatte, und einer eigenen
Komposition, die auf einer Pilgerfahrt nach London entstanden ist. Der Song
wurde ein internationaler Hit – auch in Deutschland und schaffte es bis in die
USA. Gleich in der ersten BRAVO der 1970er Jahre wurden DIE MINSTRELS
angepriesen: Schon der Nachfolgesong (“Hopp de Bäse”) war dann nur noch in
der Schweiz ein größerer Hit. Der Versuch, sich mit dem Song “Dodo the Clown”
international zu etablieren, scheiterte leider.
Da s Cover der Erfolgs-Single ist heute gelinde gesagt umstritten. Manche
denken wehmütig an Zeiten zurück, als man einfach mal Fünfe gerade sein lassen
konnte, andere sind empört über das sexistische Cover, das darauf abzielte, dass
bei damals typischen Lochcovern die Finger die Beine der abgebildeten Dame
darstellen könnten. Dem Erfolg der Sigle hat das Cover jedenfalls nicht
geschadet – im Gegenteil…
Ein Kardinalfehler dürfte damals gewesen sein, dass das Trio ab 1970 für einige
Jahre in ländlicher Abgeschiedenheit zusammen gewohnt hat. Ein weiterer Fehler
war wohl, dass man sich mit der Veröffentlichung einer Langspielplatte (so hieß
das ja damals) so lange Zeit gelassen hat. Es dauerte bis zum März 1971, bis
klar war, wer den Zuschlag für die Veröffentlichung bekommen würde – damals war
das Metronome. “Chrüsi Müsi” war das, was man getrost einen “Riesen Flop” nennen
darf.
Und so kam, was kommen
musste – im Herbst 1973 wurde schon wieder die Auflösung der MINSTRELS bekannt
gegeben: MARIO FEURER hat seinen Ausstieg aus der Gruppe bekannt gegeben. Fast
genau 50 Jahre ist es her, dass die MINSTRELS in der von BILL
RAMSEY moderierten
“Show ohne Schuh” ihre letzte vertragliche gemeinsame Verpflichtung absolviert
haben. MARIO gründete sein auf Livemusik spezialisiertes Trio GRANDE, das aber
nicht an die MINSTRELS-Erfolge anknüpfen konnte.
In den letzten Jahren hat sich MARIO ziemlich von der Musik zurück gezogen. Was
bleibt, ist der Hit seines Lebens, mit dessen Erfolg er nie gerechnet hätte.
MARIO FEURER ist am 15.10.2024 verstorben. Möge er in Frieden ruhen.
Quelle: Schlagerprofis.de
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