Russischen
Behörden geht Tiger-Schmuggler ins Netz. / WWF:
Illegaler Handel bleibt größte Gefahr für
Amur-Tiger
Frankfurt - Die russischen Behörden haben Anklage gegen einen Schmuggler
erhoben, in dessen Besitz sich insgesamt über 15 Kilogramm Tigerknochen
befanden. Nach WWF-Angaben hätte der Händler auf dem chinesischen Schwarzmarkt
damit einen Preis von bis zu 100.000 US-Dollar erzielen können. „Der aktuelle
Fall zeigt, wie wichtig der grenzüberschreitende und forcierte Kampf gegen
Schmuggel und Wilderei von Tiger ist“, sagt Frank Mörschel, WWF-Referent für die
Amur-Region. Die Tiger würden in russischen Wäldern von Wilderern erlegt und die
einzelnen Bestandteile dann über die Grenze nach China geschmuggelt. „Im
Gegensatz zum Süd-Ostasiatischen Raum gibt es in Russland selbst keine große
Nachfrage nach Wundermitteln aus Tigerknochen mit angeblich heilender Wirkung“,
so Mörschel. Aufgefallen war der Schmuggler den russischen Grenzbehörden bereits
Ende Januar. Damals versuchte er in einem Reisebus mit 6,5 Kilogramm
Tigerknochen über die Grenze zu transportieren. Im Laufe der Ermittlungen fanden
die Zollbehörden dann weitere 8,5 Kilogramm. Nach WWF-Schätzung gibt es im
Russischen Fernen Osten noch rund 450 Amur-Tiger (auch Sibirische Tiger). Das
Verbreitungsgebiet der Großkatze erstreckte sich ursprünglich bis nach China und
Korea. Dort wurden die Populationen jedoch bis auf wenige Tiere ausgerottet.
Allerdings wandern Tiger seit einigen Jahren wieder über die grüne Grenze von
Russland nach China ein.