Ein schöneres Leben für Potap
VIER PFOTEN rettet
ukrainischen Braunbären
Der
dreijährige Braunbär Potap hat ein trauriges Leben hinter sich. Sein
erstes Lebensjahr verbrachte er im Zirkus. Danach fristete er sein
Dasein auf bloßem Beton in einem acht Quadratmeter kleinen Käfig auf dem
Gelände eines privaten Sportclubs in der ukrainischen Stadt Luhansk. Er
hat Probleme beim Atmen und eine tiefe Wunde am Hals, da er ein zu enges
Lederhalsband tragen musste. Sein Besitzer hat ihn völlig
vernachlässigt. Sein Körper ist mager und abgezehrt. Zu fressen bekam er
nur Wasser, Weizenfladen, Gemüse und Fisch. Mit auf dem Gelände leben
Hunde, die zur Jagd abgerichtet werden. Anwohner berichten, Potap soll
beim Hundetraining dafür missbraucht worden sein, den Hunden die Angst
vor Bären zu nehmen. Ein qualvolles Leben für einen Bären – ganz ohne
Abwechslung und trotzdem ständig unter Stress durch die Hunde.
Durch den gemeinsamen Einsatz des Notfallteams von VIER PFOTEN, den
Mitarbeitern des Bärenschutzzentrums Synevyr und den ukrainischen
Behörden konnte Potap gestern Morgen beschlagnahmt werden und ist nun in
der Obhut von VIER PFOTEN. Tierärzte untersuchten den Bären genau und
bereiteten ihn auf eine lange Fahrt vor. Potap startete gestern seine
1400 Kilometer weite Reise ins Bärenschutzzentrum Synevyr. Dort wird er
ein tiergerechtes Leben mit Artgenossen in einem riesigen Gehege führen
können.
Nach Informationen von VIER PFOTEN befinden sich in der Ukraine derzeit
über 40 Bären in tierquälerischer Privathaltung. VIER PFOTEN hatte am
03.02.12 mit dem für Tierschutz verantwortlichen ukrainischen
Umweltminister Mykola Zlochevskiy eine schriftliche Vereinbarung
getroffen, die VIER PFOTEN Unterstützung bei der Rettung der
misshandelten Bären zusichert. Gemeinsam mit den ukrainischen Behörden
will VIER PFOTEN nun diese Bären retten. „Potap ist der zweite
ukrainische Braunbär, den wir retten konnten“, sagt Projektleiter Dr.
Amir Khalil, „und wir werden alle Kräfte in Bewegung setzen, um die
vielen anderen Leidensgenossen aus ihrer Misere zu befreien.“