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TIERSCHUTZ allgemein

 

Eisbär Knut ist tot

Berlins weltberühmter Eisbär Knut ist tot. „Knut ist am Nachmittag ins Wasser gegangen, zuckte noch und war kurz danach tot“, sagte der für die Bären zuständige Mitarbeiter des deutschen Zoos, Heiner Klös. Wodurch Knut gestorben ist, ist bisher unklar.

Laut Klös befand sich der Eisbär allein im Gehege. Seine drei Mitbewohnerinnen, seine Mutter Tosca sowie die Eisbärinnen Nancy und Katjuscha, waren bereits eingesperrt. Um die Todesursache zu klären, soll Knut jetzt obduziert werden. „Alle hier sind total geschockt“, beschrieb Zoosprecherin Claudia Bienek die Situation im Zoo. Am Montag solle die Sektion von Knut stattfinden.

Knut war mit vier Jahren und etwas mehr als drei Monaten noch ein relativ junger Eisbär. In Berlin war seine Geburt eine kleine Sensation, denn es war dort die erste Geburt eines Eisbärenjungen seit mehr als 30 Jahren.

Von Mutter verstoßen

Das Muttertier nahm das Junge aber nicht an. Der Tierpfleger Thomas Dörflein zog es daraufhin unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit groß. Tausende Besucher strömten in den Zoo, um zuzusehen, wenn Dörflein mit dem Eisbärenjungen im Gehege spielte. Dörflein war 2008 im Alter von 44 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben.

Knut lebte seit dem vergangenen Herbst mit seiner Mutter Tosca und den betagten Eisbärinnen Nancy und Katjuscha in einem Gehege. Zuvor war Knuts gleichaltrige Partnerin Gianna in ihren Heimatzoo nach München zurückgekehrt.

Eisbär als Besuchermagnet

Knut war für den Berliner Zoo ein Besuchermagnet, der Millionen Euro in die Kassen spülte: Der Zoo zählte in den Jahren nach Knuts Geburt jeweils mehr als drei Millionen Besucher. Die zusätzlichen Eintrittsgelder, die Gewinne aus dem Verkauf von Knut-Souvenirs und die Erlöse aus Filmrechten („Knut und seine Freunde“) und DVD-Rechten („Knut I“ und „Knut II“) summierten sich auf rund sechs Millionen Euro. Selbst auf mehreren Millionen Briefmarken wurde der Eisbär abgedruckt.

Kritik von Tierschutzbund

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbunds, Wolfgang Apel, äußerte sich betroffen. Zugleich übte er Kritik an der Haltung des Tiers im Zoo. „Das kurze und qualvolle Leben von Knut zeigt erneut, dass Eisbären nicht in den Zoo gehören, auch wenn sie Knut heißen“, sagte Apel der Nachrichtenagentur dpa. Er nehme das Schicksal von Knut zum Anlass, die komplette Haltung von Wildtieren in deutschen Zoos auf den Prüfstand zu stellen, kündigte Apel an.

Klös sagte der Zeitung „B.Z.“, nach der Suche nach der Todesursache müsse geprüft werden, was mit Knut wissenschaftlich anzufangen sei. „Er wird sicher in ein Museum kommen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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