Von
Mutter verstoßen
Das
Muttertier nahm das Junge aber nicht an.
Der Tierpfleger Thomas Dörflein zog es
daraufhin unter großer Anteilnahme der
Öffentlichkeit groß. Tausende Besucher
strömten in den Zoo, um zuzusehen, wenn
Dörflein mit dem Eisbärenjungen im
Gehege spielte. Dörflein war 2008 im
Alter von 44 Jahren an einem Herzinfarkt
gestorben.
Knut
lebte seit dem vergangenen Herbst mit
seiner Mutter Tosca und den betagten
Eisbärinnen Nancy und Katjuscha in einem
Gehege. Zuvor war Knuts gleichaltrige
Partnerin Gianna in ihren Heimatzoo nach
München zurückgekehrt.
Eisbär
als Besuchermagnet
Knut war
für den Berliner Zoo ein Besuchermagnet,
der Millionen Euro in die Kassen spülte:
Der Zoo zählte in den Jahren nach Knuts
Geburt jeweils mehr als drei Millionen
Besucher. Die zusätzlichen
Eintrittsgelder, die Gewinne aus dem
Verkauf von Knut-Souvenirs und die
Erlöse aus Filmrechten („Knut und seine
Freunde“) und DVD-Rechten („Knut I“ und
„Knut II“) summierten sich auf rund
sechs Millionen Euro. Selbst auf
mehreren Millionen Briefmarken wurde der
Eisbär abgedruckt.
Kritik
von Tierschutzbund
Der
Präsident des Deutschen Tierschutzbunds,
Wolfgang Apel, äußerte sich betroffen.
Zugleich übte er Kritik an der Haltung
des Tiers im Zoo. „Das kurze und
qualvolle Leben von Knut zeigt erneut,
dass Eisbären nicht in den Zoo gehören,
auch wenn sie Knut heißen“, sagte Apel
der Nachrichtenagentur dpa. Er nehme das
Schicksal von Knut zum Anlass, die
komplette Haltung von Wildtieren in
deutschen Zoos auf den Prüfstand zu
stellen, kündigte Apel an.
Klös
sagte der Zeitung „B.Z.“, nach der Suche
nach der Todesursache müsse geprüft
werden, was mit Knut wissenschaftlich
anzufangen sei. „Er wird sicher in ein
Museum kommen.“