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TIERSCHUTZ allgemein

 

Todesursache Knut-Obduktion: Es war das Gehirn

Obduktion von Knut hat ergeben, dass der Eisbär wohl an einer Hirnerkrankung gestorben ist.

Die Ursache für den Tod von Knut steht fest. Der Eisbär starb wohl an einer Hirnerkrankung. Erste Untersuchungen des toten Tierkörpers am Leibniz-Institut zeigten „deutliche Veränderungen des Gehirns“, die als Grund für den plötzlichen Tod angesehen werden könnten, teilte der Zoologische Garten am Dienstag mit.

Der Eisbär war im Alter von vier Jahren am vergangenen Samstag plötzlich gestorben. Weitere Untersuchungen – bakterielle und am Gewebe – dürften noch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Andere Organveränderungen wurden von den Pathologen zunächst nicht festgestellt.

Viele Zoo-Besucher hatten den Tod des Eisbären miterlebt. „Knut drehte sich um seine eigene Achse, immer wieder, immer wieder. Wir dachten, er würde tanzen, und lachten darüber. Doch dann zuckte er plötzlich, wie bei einem epileptischen Anfall und fiel rücklings ins Wasser“, berichtet ein Besucher. Dort bewegte er sich noch kurz mit dem Kopf unter Wasser, dann stiegen Luftblasen auf, und das große Tier trieb bewegungslos an der Wasseroberfläche.

Quelle: 22. März 2011 13.56 Uhr, B.Z./dpa

 

Das Protokoll der Knut-Obduktion

Der 300-Kilo-Leichnam von Eisbär Knut wurde Montag im Institut für Zoo- und Wildtierforschung seziert.

Montagmittag, um 11.58 Uhr. In Friedrichsfelde begann die Spurensuche nach Knuts Todesursache. Ein halbes Dutzend Experten waren im Labor beteiligt.

Augenzeugen hatten am vergangenen Sonnabend beobachtet, wie Knut sich drehte, immer wieder ins Bein biss, dann rücklings vom Felsen ins Wasser fiel. Dann starb er.

Nach Informationen von bild.de ist Knut ertrunken, Das haben Untersuchungen im Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Friedrichfelde ergeben. Bärenkurator Heiner Klös sagte hingegen zur B.Z: „Wir haben noch keinen Befund, deswegen können wir noch nichts zur Todesursache sagen.“ . Weiterhin unklar sei hingegen, was zu Knuts Sturz ins Wasser im Berliner Zoo geführt habe. B.Z. druckt das Protokoll der Obduktion.

Montag,, 9.30 Uhr. Das IZW holt Knuts Leichnam im Zoo-Wirtschaftshof ab. Dort ruhte er seit seiner Bergung am Sonntagmorgen in einem Kühlhaus. Sieben Zoo-Mitarbeiter trugen ihn auf einer Plane in den Wagen. Die Überführung von Charlottenburg nach Friedrichsfelde dauert rund eine Stunde.

IZW-Sprecher Steven Seet berichtet: „Vor Ort fuhr der Transporter direkt in die große Pathologie-Halle. Die Obduktion begann dann um 11.58 Uhr.“

Im Saal anwesend: Drei Wildtierärzte, vier Helfer und ein Präparator des Naturkundemuseums. Alle Beteiligten tragen Schutzbekleidung wie in jedem OP-Saal üblich.

Offenbar ist Knut ertrunken

Der Ablauf im Detail. Zuerst wird der Eisbären-Körper gewogen. Die letzte offizielle Messung von Knuts Gewicht ist Monate her. Damals, im September 2010 (als er zu den drei Eisbärendamen kam), brachte er 266 Kilo auf die Wage. Nun sind es rund 40 Kilo mehr.

Nach dem Wiegen des Leichnams werden Fotografien angefertigt, für die Akten. Ebenso eine Computertomografie. Dann nehmen die Tierpathologen eine Begutachtung im Augenschein vor. Sie untersuchen, ob Knochenbrüche oder offene Wunden vorliegen.

Dann erst beginnt die eigentliche Sektion (lateinisch für: Schneiden, Zerteilen). Erst wird das Fell aufgeschnitten, von austretendem Blut und Körpersäften werden Proben genommen. Der Rest fließt ab, wird mit Wasser aus einem Schlauch weggespült. Alle Flüssigkeiten werden aufgefangen und erhitzt, um Keime abzutöten. Dann untersuchen die Tierärzte die inneren Organe (Herz, Nieren, Leber, Magen). Sie achten hauptsächlich darauf, ob auffällige Veränderungen vorliegen (Schwellungen, Verfärbungen, Geschwüre).

Von allen untersuchten Organen werden schließlich Gewebeproben genommen. In Glasröhrchen schickt man diese Proben ins Labor, wo sie heute noch einmal zerschnitten und als Präparate unter dem Elektronen-Mikroskop untersucht werden.

Ebenfalls untersucht wird die Fellstruktur, man sucht im Pelz nach möglichen Krankheitserregern. Die Gesamtdauer der Obduktion: rund fünf Stunden.

IZW-Sprecher Seet betont: "Ein Ergebnis kann schnell kommen, aber es ist auch möglich, dass es eine bis zu einer Woche dauert. Es hängt davon ab, was gefunden wird.“ Stress als Todesursache wäre zum Beispiel nachzuweisen, wenn man bestimmt Hormone in den Nebennieren findet. Der Nachweis der Todesursache ist offenbar komplizierter.

Was passiert nach der Obduktion mit den Resten des Leichnams? Üblicherweise kommen Zoo-Kadaver in die Tierkörperbeseitigungsanstalt. Seet: „Die Entscheidungsgewalt darüber liegt beim Zoo-Direktor.“ Der gab grünes Licht, das Knut ein ehrenvolles Andenken im Naturkundemuseum erhält und ein Denkmal am Bärenfelsen im Zoo.

Quelle: BZ

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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