Erfrieren und ersticken
Die Allesfresser sollten – an Messgeräte
angeschlossen – erfrieren und ersticken, um
Lawinensituationen zu simulieren. Gewebeproben
der Kadaver sollten wissenschaftlich ausgewertet
werden, um Aufschlüsse über den weißen Tod zu
bekommen: „Das Projekt gibt uns Infos über das
Überleben unter Lawinen“, versucht
Notfallmediziner Hermann Brugger zu beruhigen:
„Es gibt leider keine Alternative, um
Menschenleben zu retten.“
Empörung
Tierschützer sehen das anders. Johanna Stadler,
Geschäftsführerin der Organisation Vier Pfoten,
sprang sofort ins Auto, um vor Ort zu
demonstrieren und Anzeige zu erstatten: „Es ist
absolut inakzeptabel, dass hilflose Tiere
gequält und beim Sterben beobachtet werden.“
Im Gleichklang der Österreichische
Tierschutzverein: „Die Wissenschaftler sollen
sich selbst eingraben, ihre Kollegen dürfen dann
die Ergebnisse auswerten“, heißt es in einer
Aussendung über „die widerwärtigsten
Tierversuche, die jemals in Österreich
stattfanden“. Auch die Präsidentin des Wiener
Tierschutzvereins, Madeleine Petrovic, spricht
von „Barbarei“: „Diese Versuche sind ein Schlag
ins Gesicht für jeden serösen Zugang zur
Wissenschaft.“
Genehmigt
Unfassbar für alle Tierfreunde. Der Versuch
wurde von der Tierethikkommission im
Wissenschaftsministerium genehmigt. Vier
Pfoten-Kämpferin Stadler dazu: „Aber es ist wohl
kein Zufall, dass zu den entsprechenden
Sitzungen niemals ein Tierschützer eingeladen
wurde.“
Abbruch
Donnerstagnachmittag war die Stimmung in Vent
laut Polizist Markus Baldauf vom Posten in
Sölden so aufgeheizt, dass Zusammenstöße
zwischen Forschern und Aktivisten befürchtet
wurden. Folge: Die Versuchsreihe wurde
abgebrochen. Fraglich ist noch, ob zur Gänze.