Tierschutz muss auch für Krähen gelten!
Und gerade bei Seuchen sind
tierische Räuber, wie die Aaskrähe ein Vorteil, denn sie
entnehmen vorwiegend erkrankte Vögel und hemmen dadurch die
Ausbreitung der Epidemie.
In Europa kommen der Kolkrabe, die Aaskrähe, die Saatkrähe, die
Nebelkrähe und die Dohle vor. Die Saatkrähe lebt nicht
räuberisch und hat in unseren Breiten nur wenige Brutkolonien,
kommt aber als Wintergast aus Osteuropa zu uns und vermittelt
dann den Eindruck eines großen Bestandes. Durch Irrglauben kam
es immer wieder zu Reduzierungen der Bestände, die
Landwirtschaft vermutete große Schäden an der Jungsaat und die
Schmutz- und Lärmbelästigung in Dörfern und Städten lieferten
jahrelang den Grund die Nistkolonien zu zerstören.
Im Gegensatz dazu sind die Aaskrähen , Nebelkrähen und der
Kolkrabe (Rabenkrähe) tierische Räuber. Sie fressen neben
Insekten auch Gelege und Jungtiere anderer Vogelarten, ebenso
kleiner Säuger, wenn sie sie erwischen.
In den Städten sind Haustauben (Gelege, Nestlinge) ihre
Hauptbeute, daher sind sie hier auch relativ zahlreich.
Nicht nur Krähen sind Nesträuber
Krähen halten die hochspezialisierten Nesträuber wie Elstern in
Schach. Auch die putzigen Eichhörnchen und Marder sind höchst
effektive Nesträuber, daher kommt es auch immer wieder zu wilden
Reaktionen von Singvögeln, wenn etwa Eichhörnchen den Nestern zu
nahe kommen.
Spechte (vor allem Buntspechte) sind ebenfalls potente
Singvogelkiller, die regelmäßig Singvogelnester ausräumen und
die Nestlinge zerhacken, um sie an die eigenen Jungen zu
verfüttern. Jungspechte wiederum fallen häufig Aaskrähen gleich
nach Verlassen der Höhle zum Opfer.
Daran sieht man, dass die Wechselbeziehungen in der Natur sehr
komplex sind.
Jede Tierart ist ein wichtiges Mosaiksteinchen im Gefüge der
Natur und wir müssen uns hüten, bestimmte Einflüsse, die uns aus
verschiedenen Gründen unangenehm sind oder verstärkt auffallen,
falsch zu bewerten!