WWF
freut sich über Nachwuchs bei umgesiedelten Tigern
Frankfurt - Im indischen Panna Tiger Reservat
tapsen derzeit drei Tigerbabys durch die Wälder. „Die Kleinen sind ein
Hoffnungsschimmer für den gesamten Tigerschutz“, so Katalina Engel,
WWF-Tigerexpertin. „Es ist das erste Mal, dass es in freier Wildbahn Nachwuchs
bei umgesiedelten Tigern gibt.“ Innerhalb eines Jahrzehnts hatten Wilderer
sämtliche Tiger in dem Reservat ausgerottet. Im vergangenen Jahr wurden zwei
Tigerweibchen und ein Männchen aus anderen Reservaten in das Panna Tiger
Reservat gebracht und die Schutzbemühungen intensiviert. Der WWF hatte die drei
erwachsenen Tiere bei der Umsiedlung mit Sendehalsbändern ausgestattet und ein
Überwachungssystem bereit gestellt.
Tigerweibchen mit Jungen. © Madhya Pradesh Forest Department
„Die Geburt der Tigerbabys zeigt, dass
umfassender Tigerschutz Früchte trägt“, so WWF-Tigerexpertin Katalina Engel.
Auch in anderen Lebensräumen des Tigers könnte die Fortpflanzung umgesiedelter
Tiger demnach glücken. Allerdings nur in Verbindung mit wichtigen
Schutzmaßnahmen wie die Sicherung ausreichender Beutetierbestände und der Schutz
vor Wilderei. Ob sich die Tigerpopulation, die einst 30 bis 35 Tiere umfasste,
wieder stabilisiert, hängt vor allem davon ab, ob Wilderei weiterhin verhindert
werden kann.
Die Tiger-Sprösslinge wurden ausgerechnet im
Jahr des Tigers geboren. Nach dem chinesischen Kalender steht 2010 im Zeichen
des Tigers. Die Chinesen verknüpfen mit diesem Tierzeichen
Charaktereigenschaften wie Mut, Selbstbewusstsein und Tapferkeit. Der Tiger wird
von diesen Eigenschaften in Zukunft eine Menge aufbieten müssen, denn die Art
ist so bedroht, dass viele Tiger womöglich das nächste Jahr des Tigers in 2022
nicht erleben werden, wenn nicht sofort drastische Maßnahmen für ihren Schutz
ergriffen werden. Heute gibt es nur noch rund 3200 Tiger in der Wildnis. Deshalb
widmet der WWF in diesem Jahr dem Erhalt des Tigers besondere Aufmerksamkeit und
Energie und hat eine weltweite Kampagne gestartet. Ziel ist es, die Zahl der
wildlebenden Tiger in den wichtigsten Lebensräumen bis 2022 zu verdoppeln.
Quelle: wwf
|